Marabu Hilfsmittel im Tampondruck

Der richtige Einsatz der Marabu Hilfs- und Zusatzmittel im Tampondruck

 

Hilfsmittel im Tampondruck von Marabu

Tampondruck ist ein universelles Druckverfahren für die Bedruckung überwiegend dreidimensionaler Objekte zu dekorativen oder informativen Zwecken. Die unterschiedlichen Anwendungsgebiete und Maschinenvielfalt machen es notwendig, dass die Druckfarbe für die jeweilige Verarbeitung entsprechend eingestellt wird.

Marabu bietet lösemittelbasierte sowie eine UVhärtende Tampondruckfarbe an. Jede dieser Farbsorten hat spezifische Eigenschaften und Einsatzgebiete, die auf der Marabu Homepage genauer beschrieben werden.

 

 

 

 

Viskosität

Unter Viskosität versteht man, wie dünn (niedrigviskos) oder dick (hochviskos) eine Farbe ist oder eingestellt wurde. Die Kontrolle der richtigen Viskosität vor Druckbeginn ist wichtig, da sie ganz besonderen Einfluss auf das Farbabgabeverhalten vom Tampon hat, bzw. auf den Farbverlauf, die Druckkantenschärfe, das mögliche Eintrocknen im Klischee oder die Farbhaftung.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Maschinen und Anforderungen im Markt sind lösemittelbasierte Farben nicht druckfertig eingestellt. Vor Druckbeginn wird die Viskosität der Farbe durch die Zugabe von Verdünner und/oder Verzögerer an die jeweiligen Druckbedingungen angepasst.

Die Basistöne einer Farbsorte werden bei der Herstellung auf einen engen Viskositätsbereich eingestellt und kontrolliert, mit zwei Ausnahmen:

  • Bei Weiß, Deckweiß und hochdeckenden Bunttönen liegt die Viskosität aufgrund des hohen Pigmentanteils immer höher als bei allen anderen Farbtönen
  • Rasterfarben werden im Vergleich zu Strichfarben immer höherviskos eingestellt, um eine optimale Punktqualität im Druck zu erzielen

 

-> Verdünner: Die Verdünnerzugabe beeinflusst die Viskosität, Fließfähigkeit und Farbabgabeverhalten der Farbe vom Tampon, ganz besonders auch die Trocknungsgeschwindigkeit sowie das Anlösevermögen und damit die Haftung zum Bedruckstoff. Neben den universellen Verdünnern TPV und dem schnellen TPV 2 stehen weitere spezielle Verdünner zur Verfügung.

-> Verzögerer: Sind Lösemittel mit einer deutlich langsameren Verdunstung und werden nur dann der Farbe anteilig zum Verdünner zugegeben, wenn die Antrocknung der Farbe am Tampon oder die Trocknung der Farbe im Klischee verlangsamt werden soll. Dies kann besonders bei langsamer Taktzahl notwendig sein oder wenn bei Mehrfarbenmaschinen mit einem Verschiebetisch (Shuttle) gearbeitet wird.

 

Druckeinstellung

Alle Tampondruckfarben müssen vor Druckbeginn durch Zugabe des Verdünners druckfertig eingestellt werden. Generell ist die Farbjustierung von vielen Parametern abhängig wie z. B. Farbsorte, Klischeeart und -tiefe, Farbführung (geschlossen oder offen), Maschinengeschwindigkeit sowie Form, Größe und Härte des Tampons.

 

Deckvermögen 

Die meisten Tampondruckfarben verfügen über 17 Standardfarbtöne im System Tampacolor. Dieses Farbsystem umfasst eine Kombination aus deckenden und transparenten Farbtönen und erlaubt brillante Farbtonmischungen. Wird ein hohes Deckvermögen für den Druck auf dunkle Untergründe benötigt, so bestehen bei leicht reduzierter Brillanz folgende Möglichkeiten:

-> Hochdeckende Töne: 

  • 122 Hellgelb, hochdeckend
  • 130 Zinnoberrot , hochdeckend
  • 152 Ultramarinblau, hochdeckend
  • 162 Grasgrün, hochdeckend

-> Deckpaste: Durch Zugabe einer Deckpaste kann das Deckvermögen von Bunttönen deutlich gesteigert werden, ohne die Chemikalien- und Trockenabriebbeständigkeit wesentlich zu beeinflussen. Die maximale Zugabe beträgt dabei 15 %.

 

Mattierung

Der Glanzgrad einer lösemittelbasierten Farbe kann durch Zugabe von Hilfsmitteln reduziert werden.

-> Mattpaste: Durch Zugabe von 5-20% der z.B. bei 1K-Farben einsetzbaren Mattpaste ABM wird der Glanzgrad der Farbe leicht bis deutlich gesenkt. Die Zugabe führt zu einer Aufrauhung der Farboberfläche, die die Reflektion des einfallenden Lichtes reduziert. Mit steigender Zugabe werden das Deckvermögen sowie die Abriebfestigkeit reduziert.

-> Mattierungspulver: Soll eine Druckfarbe mattiert werden ohne das Deckvermögen zu reduzieren, so kann dies durch die Zugabe des universellen Mattierungspulvers MP erfolgen. Das Mattierungspulver ist universell verträglich und eignet sich für alle Farbsorten, inbesondere Zweikomponentensysteme.

 

Farbverlauf

Alle Farbsysteme enthalten in ihrer Rezeptur bereits Verlaufmittel, um der Luftblasenbildung in der Druckfarbe durch die ständige Rakelbewegung oder durch sehr starkes Aufrühren entgegenzuwirken. Treten Verlaufstörungen auf, so haben sie ihre Ursache meist in farbabweisenden Rückständen an der Bedruckstoffoberfläche. Hier empfiehlt sich eine Vorreinigung.

Seitens der Farbe kann auch eine zu hohe Viskosität die Ursache sein, die durch eine weitere Verdünnerzugabe vermieden werden kann.

 

Statische Aufladung 

Auf unpolaren und statisch sensiblen Kunststoffen wie z. B. Polystyrol empfiehlt Marabu  eine Zugabe von 10- 15 % der Antistatikpaste AP. Die Paste reduziert die „Zähigkeit“ in der Druckfarbe und wirkt gleichzeitig durch polare Lösemittel in der Rezeptur der Bildung von Statik entgegen.

 

Haftvermittler 

Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) müssen vor Druckbeginn vorbehandelt werden, um eine Farbhaftung zu erzielen. Ausnahme hierbei ist Polypropylen, wenn Mara® Prop PP zum Einsatz kommt. Neben traditionellen Vorbehandlungsmöglichkeiten, wie dem Corona- Verfahren bzw. der Gasvorbeflammung, gibt es für Polypropylen spezielle Hilfsmittel.

 

Vorreinigung

Viele Materialien wie Weich-PVC oder pulver-/ nasslackierte Untergründe sind an der Materialoberfläche durch nicht sichtbare Additive oder Weichmacher verunreinigt. Diese Trennschicht verhindert den direkten Kontakt/Druck auf den Bedruckstoff und führt oftmals zu einer schlechten Farbhaftung.

Mit einem milden Reiniger auf Alkoholbasis, wie z.B. dem Planenreiniger PLR, können Verschmutzungsrückstände mit einem Lappen von der Bedruckstoffoberfläche entfernt werden zur Verbesserung der Farbhaftung. Der Lappen sollte dabei regelmäßig gewechselt werden.

 

Härter

Es gibt Farbsorten, die optional als Einkomponentensystem (1K) oder Zweikomponentensystem (2K) eingesetzt werden können. In diesen Fällen kann die Zugabe von Härter die Farbhaftung auf schwierigen Bedruckstoffen sowie die chemische und mechanische Beständigkeit verbessern. Im Falle von 2K-Farben ist die Zugabe von Härter unverzichtbar.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass eine Härterzugabe den Verarbeitungszeitraum je nach Farbsorte und Härter auf 8 bis 16 Std. begrenzt. Für die Marabu Farbsysteme stehen verschiedene Härter zur Verfügung. Näheres dazu finden Sie in der PDF-Datei zum Download.

 

Fazit

Generell sollte – abgesehen von der regulären Zugabe von z. B. Verdünner oder Härter – ein weiteres Modifizieren der Farbe nur in besonderen Fällen stattfinden. Alle Zusatz- und Hilfsmittel zeigen ihre positive Wirkung nur dann, wenn sie in den angegebenen Mengen zugegeben werden. Dabei gelten für jede Farbsorte verbindlich die Angaben, welche in den technischen Datenblättern zu finden sind. Die Zugabemenge bezieht sich dabei immer auf Gewichtsprozente. Eine Überdosierung kann die Druckergebnisse verschlechtern und Verlaufproblemen oder Haftungsverlust führen, speziell im Farbüberdruck. Eine präzise Waage ist daher eine unbedingte Voraussetzung. Jede Hilfsmittelzugabe verändert die Eigenschaften des ausgewählten Farbsystems. Daher sollte vor Auflagenbeginn ein Drucktest erfolgen.

 

Mit freundlicher Genehmigung von Daniel Gandner | Director Marketing & Communication Printing Inks Marabu.